Lange haben wir überlegt, was wir über diesen faszinierenden Ort schreiben können. Rishikesh liegt nördlich von Delhi und schmiegt sich talaufwärts an eine Hügelkette. Der Ort wird durch den heiligen Ganges geteilt, der hier von den wenig besiedelten Bergregionen in die Terai-Tiefebene überfließt. Die Stadtteile werden mit zwei Stahlhängebrücken Ram- und Laxman Juhla verbunden. Tagsüber drängen sich darauf die Leute an Kühen und Motorbikes vorbei. Dabei beobachten die sitzenden Affen auf den Brückengeländer die vorbei ziehenden Menschen, wie auch jungen indischen Pärchen beim Selfi machen.
Die bunten, lebendigen Straßen wie auch die gewaltige Architektur der Ashrams und Tempel formen ein völlig eigenes Bild der Stadt. Anfang der 60er Jahren pilgerten die ersten suchenden Menschen in diesen Ort um Yoga zu praktizieren. Auf den ersten Blick wird die übergeordnete Rolle von Yoga und dem vielfältigen Angebot von Meditation schnell bemerkbar. Auf Hausmauern kleben Flyer und Plakate mit unzähligen Themen wie Yoga Ausbildungen verschiedener Disziplinen, Osho- Meditationen, indische Kochkurse, Ayurveda- Angebote und vieles mehr. Neben badenden Menschen laden Sadhus zu spirituellen Gesprächen am Flussufer ein.
Das beeindruckenste Erlebnis während der ganzen Zeit dort war für uns das aufgelassene Ashram von Maharesh Mahesh, dem Begründer der transzendentalen Meditation. Bereits 1968 haben die Beatles diesen Ort für längere Zeit aufgesucht, wodurch es sehr populär wurde. Seit einigen Jahren steht es verlassen in mitten eines wiedererwachten Urwaldes. Wir durchquerten einige Zeit diesen Wald, bis wir in der Ferne erste Steinkuppeln wahrnahmen. Zwischen uns lag nur noch ein ausgetrockneter Fluss und die Mauer des großen Areals. Nachdem wir im Grundstück standen, bewegten wir uns langsam und vorsichtig durch die unterschiedlichen Räume und Abschnitte des Ashrams. Der Ort erwachte zum Leben als wir nachzuempfinden versuchten, wie es hier früher wohl gewesen ist. Wohin wir spazierten, entdeckten wir unterschiedliche Bauarten. Für die unterschiedlichen spirituellen Disziplinen wurden mit der auffälligen Architektur vielfältige Atmosphären geschaffen. Die Streetartkünstler YouOnlyAlways haben mit ihren passenden geschichtenerzählenden Motiven den Ort noch einzigartiger gemacht.
In solchen Momenten sind wir dann oft überglücklich, noch viele einzigartige Orte auf unserer Reise entdecken zu können. Passend dazu entdeckten wir dann in einer großen Halle den Satz:
Let it be!
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